Wodurch definiert sich ein Polsterbett?
Polster findest Du in jedem Bett: Kissen, Matratzen, Unterlagen und Decken erfüllen diese Definition. Was also ist ein Polsterbett, dass es speziell so benannt werden muss?
Normalerweise bestehen Betten aus einem Rahmen. Dieser Rahmen ist aus Holz, Metall, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder einem anderen Material gefertigt.
Dann gibt es federnde Elemente wie beispielsweise den Lattenrost, darauf Matratzen und Unterlagen. Das haben alle Betten gemeinsam.
Beim Polsterbett ist der Bettrahmen mit einer Polsterung überzogen. Kopfteil, eventuell vorhandenes Fußteil sowie die seitlichen Rahmen sind mit einem weichen Füllmaterial und einer textilen Hülle überzogen. Dadurch fühlen sich die Betten weicher an, machen einen wärmeren, gemütlichen Eindruck.
Erst einmal erscheint es etwas seltsam, dass die außen liegenden Teile des Bettes mit einem weichen Überzug versehen sein sollen.
Immerhin liegst Du auf der Matratze, nicht auf dem Rahmen. Aber viele Menschen schlafen unruhig. Du lässt vielleicht die Arme über den Bettrahmen herunterhängen, drehst Dich, streckst die Füße unten aus dem Bett heraus.
Manchmal werden die Arme über den Kopf gelegt, nach oben gestreckt. Kommen die Körperteile mit einem kalten, harten Material in Berührung, nimmst Du das auch im Schlaf wahr.
Du wachst zwar nicht vollständig auf, bist aber alarmiert und drehst Dich weg. Das stört die Schlafqualität. Dauerhaft führt diese Unruhe zu Abgeschlagenheit, Müdigkeit bis hin zu Sekundenschlaf und vor allem zu schlechter Laune.
Die Polsterung ist also nicht nur ein optischer Gewinn. Sondern sie trägt tatsächlich zu einem besseren und tieferen Schlaf von höherer Qualität bei. Dabei scheint aber nicht jede Art von Polsterung die gleiche Wirkung zu erzielen.
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Verschiedene Arten & Größen von Polsterbetten
Meist handelt es sich bei Polsterbetten um einen Bettrahmen mit Lattenrost und Matratzen. Wer diese Modelle nicht mag, findet unter dem Begriff der Boxspringbetten zahlreiche Modelle, die ebenfalls rundherum gepolstert sind, inklusive Kopf- und Fußteil.
Unterschiede bestehen vor allem in der Ausstattung der Betten. Polsterbetten können mit und ohne Kopf- und Fußteil gestaltet sein. Oft gibt es ein Kopfteil, aber kein Fußteil.
Ein oder zwei Nachttische können seitlich oder am Kopfteil angebracht sein. Bei manchen Polsterbetten ist das Kopfteil so gestaltet, dass es optisch im Raum in die Wand übergeht, also extrem groß ist.
Dann können einzelne Lampen, Lesehilfen oder andere Leuchtelemente integriert sein. Ob das Polsterbett einen beweglichen Lattenrost oder einen starren Lattenrost hat, entscheidest Du als Käufer oder Käuferin selbst. Und natürlich gibt es das Polsterbett mit Bettkasten oder ohne Bettkasten.
Darüber hinaus sind die Betten in unterschiedlichen Größen erhältlich:
- Polsterbett 120x200 cm (Singles)
- Polsterbett 140x200 cm (Singles)
- Polsterbett 160x200 cm (Singles mit Anschluss)
- Polsterbett 180x200 cm (Singles und Paare)
- Polsterbett 200x200 cm (Singles mit Anschluss und Paare)
Polsterbetten mit- und ohne Bettkasten
Wir unterscheiden bei Polsterbetten mit Bettkasten und ohne Bettkasten grundsätzlich zwischen drei Arten: Stoffbetten, Lederbetten und Kunstlederbetten.
Die Unterscheidung ist an der Art des Bezugs der Polsterung festgemacht. Früher war die Matratze bei Polsterbetten fest im Bett verbaut.
Die Matratze war mit einem optisch passenden Stoff überzogen, wie Rahmen, Kopf- und Fußteil. Selbstverständlich ist bei
Auch der Bettkasten optisch passend gestaltet. Der Kasten diente ursprünglich dazu, tagsüber das Bettzeug außer Sichtweite zu verstauen, so dass das Polsterbett mit seiner dekorativen und ordentlichen Optik als Sitzgelegenheit genutzt werden kann und optisch an ein Sofa erinnert.
In Jugendzimmern, Gästeräumen und Mehrzweckräumen werden Polsterbetten immer noch so verwendet.
Wie genau die Polsterung beschaffen ist, hängt vom Hersteller ab. Normalerweise werden weiche Schaumstoffmaterialien verwendet.
Allergiker/-innen und Liebhaber von Naturmaterialien finden bei den Herstellern natürlich auch Polsterbetten, die auf diese Bedürfnisse Rücksicht nehmen.
Wer sich nicht zwischen einem Massivholzbett mit seinem sehr natürlichen Flair und einem Polsterbett mit seinem weichen Komfort entscheiden kann, findet Kompromisse.
Dann sind Bettrahmen, Füße und Kopfteil aus Massivholz gestaltet, der umlaufende Rahmen aber gepolstert. Optisch ist das ein aparter Kontrast.
Der augenfälligste Unterschied besteht aber in der Form des Kopfteils. Hier gibt es ganz unterschiedliche Varianten:
- gerade Linienführung, kantige Form, stramm aufgezogener und glatter Bezug
- rundere Form mit abgerundeten Außenecken
- eine gerundete Oberkante
- die Oberkante ist mit einem schneckenähnlichen, gerundeten Verlauf nach hinten gezogen
- extrem großflächiges Kopfteil, das wie ein Paneel an der Wand hinter dem Bett angebracht
- Kopfteil ist gestaltet wie ein Kissen (als Singlebett gelten Polsterbetten in 120x200 cm und Polsterbetten in 140x200 cm), bei Doppelbetten (Polsterbetten in 160x200 cm, Polsterbetten in 180x200 cm, Polsterbetten in 200x200 cm) sind es zwei Kissen
Pflege von Polsterbetten
Die Pflege von Polsterbetten unterscheidet sich von der Pflege von anderen Betten. Denn glatte Oberflächen wie Holz, Metall oder Kunststoff können einfach mit einem Tuch abgewischt und so gereinigt werden.
Manche Betten vertragen aufgrund der Materialien sogar Reinigungsmittel. Polsterbetten haben keine glatten Oberflächen, sondern Polster – und das überall, mit Ausnahme der Bettbeine.
Oberflächen aus Leder können einfach mit einem leicht feuchten Tuch gereinigt werden. Reinigungsmittel solltest Du nicht verwenden.
Staub kann trocken entfernt werden, ein Mikrofasertuch nimmt ihn auf. Leder benötigt allerdings Pflege. Damit das Material lange weich und geschmeidig bleibt, sollte es gelegentlich mit Lederpflege behandelt werden.
Kunstleder heißt zwar Leder, verhält sich aber ganz anders. Das Material wird aus aufgeschäumten Kunststoffen hergestellt. Dafür kommen ganz unterschiedliche Kunststoffe in Frage.
Abhängig davon, welche Polymere verwendet werden, verträgt Kunstleder in vielen Fällen kein Wasser. Daher sollten Polsterbetten mit einem Kunstlederüberzug grundsätzlich nur trocken gereinigt werden.
Wenn Flüssigkeiten mit dem Material in Berührung kommen, schäumt es manchmal auf. Das ist normal, aber es tut dem Kunstleder nicht gut. Kunstleder wird lediglich mit einem trockenen Tuch gereinigt.
Solltest Du die Polsterungen absaugen, achte bitte auf die Kanten an der Bürste des Staubsaugers: Kunstleder bekommt extrem schnell Schrammen. Pflege braucht Kunstleder allerdings nicht.
Textile Polsterungen sind nicht so einfach zu reinigen. Staub kann mit dem Staubsauger entfernt werden, oberflächliche Flecken können mit einem feuchten Tuch und einem milden Reinigungsmittel behandelt werden. Wenn aber Flüssigkeiten in die Polsterung eingezogen sind, wird die Reinigung schwierig.
Pflege im eigentlichen Sinn benötigen die Stoffe nicht. Es ist ganz normal, dass die Oberflächen im Laufe der Zeit verschleißen. Ein Austausch der Polsterung ist meist nicht wirtschaftlich (außer, Du machst das selbst), in der Regel ist ein neues Bett die günstigere Lösung.
Um übermäßigen Verschleiß zu verhindern und das Polsterbett vor starker Sonneneinstrahlung und vor Staub zu schützen, sind Hussen und Überzüge sinnvoll. Diese Auflagen und Überzüge können gewaschen werden.
Das kommt insbesondere Allergikern und Allergikerinnen entgegen. Wem passgenaue Hussen in der Handhabung zu aufwändig sind, der kann Tagesdecken verwenden. Die werden locker über das Bett geworfen (vorher gut auslüften!) und schützen ebenfalls vor Staub und Sonneneinstrahlung.
Wo kann man gute Polsterbetten kaufen?
Polsterbetten werden sowohl im lokalen Fachhandel als auch im Internet vertrieben. Qualitativ hochwertige Polsterbetten und weniger hochwertige Modelle findest Du hier wie da.
Allerdings kannst Du davon ausgehen, dass Du im Fachhandel die bessere Beratung bekommst und unter Umständen Verhandlungsspielraum hinsichtlich der Ausstattung hast. Das ist bei Discountern, allgemeinen Handelsplattformen im Internet und beim Sonderangebot im Baumarkt nicht der Fall.
Online ist die Auswahl grundsätzlich größer und in der Regel sind die Preise attraktiver. Trotzdem solltest Du, wenn möglich, im lokalen Fachhandel das ein oder andere Bett kurz „probeliegen“.
So bekommst Du eine Idee, welche Bauarten und Extras lohnen und was eher ungünstig ist. Manche Fachhändler bieten auch ein kostenloses „Probeschlafen“ von bis zu mehreren Wochen an.
Innerhalb dieses Zeitraums kannst Du das Bett jederzeit wieder zurückgeben, ohne zu zahlen. Lediglich der Versand wird in manchen Fällen berechnet.
Zubehör für Polsterbetten
Zum optionalen Zubehör gehört eine Tagesdecke im passenden Design, die durch Zierkissen (ebenfalls im Design der Polsterbetten) ergänzt werden kann.
Manche Hersteller geben den Polsterbetten abnehmbare Bezüge oder Elemente wie Hussen mit. Diese sind waschbar.
Achte gegebenenfalls darauf, dass die Bezüge auch wirklich für die Größe Deines Polsterbetts geeignet sind.
Da es Polsterbetten in 120x200 cm, Polsterbetten in 140x200 cm, aber auch Polsterbetten in 160x200 cm, Polsterbetten in 180x200 cm und sogar Polsterbetten in 200x200 cm gibt, passen nicht alle Bezüge generell auf jedes Bett.
Wer gerne im Bett liest, wird sich freuen, wenn das Polsterbett eine zusätzliche, vielleicht indirekte Lichtquelle im Kopfteil mitbringt.
Ob ein oder zwei Nachttische seitlich am Bettrahmen oder am verbreiterten Kopfteil angebracht sind, wie genau die Nachttische gestaltet sind und wie groß diese ausfallen, ist ebenfalls unterschiedlich.
Die Alternativen zum Polsterbett
Polsterbett oder Futonbett?
Als Futonbett wird normalerweise ein Bett mit einem relativ niedrigen Rahmen und einer eher harten Matratze bezeichnet. Der Begriff kommt aus dem Japanischen.
Auch ein Polsterbett kann einen eher niedrigen Rahmen haben und mit einer harten Matratze ausgestattet sein. Früher wurden oft Betten in einer Breite von 140 bis 180 cm als Futonbett bezeichnet, alternativ als Französisches Bett. Das ist aber nicht korrekt.
Boxspringbett oder Polsterbett?
Das ist keine Ausschlussfrage. Viele Boxspringbetten sind de facto als Polsterbetten gestaltet. Das Boxspringbett unterscheidet sich nicht hinsichtlich des Rahmens, sondern im Aufbau der Matratze von anderen Betten.
Polsterbett selber bauen
Wer selbst polstern kann und Spaß am Handwerken hat, kann jedes Holzbett zu einem Polsterbett umfunktionieren.
Finanziell und hinsichtlich des Aufwands lohnt das aber nicht.
Es ist eher eine Arbeit für Liebhaber und passionierte Heimwerker und Heimwerkerinnen. Auch bei Metallbetten ist das möglich.
Bei Betten aus Kunststoff und Verbundmaterialien ist es nicht ganz einfach, die Polsterung zu befestigen.
Die einschlägigen Heimwerkerportale im Internet wie auch Wohnmagazine bieten Rat.