Warum wird Polyetherschaum bei Matratzen verwendet?
Polyetherschaum ist sehr belastbar und formstabil.
Deshalb verwenden viele Hersteller Polyetherschaum (oder den verwandten Kaltschaum) als robuste Basis für ihre Schaum- oder Latexmatratzen.
Er punktet mit Langlebigkeit gegenüber einer Federkernmatratze und ist als Material auch recht kostengünstig.
Die qualitativ besten Schaummatratzen setzen Polyetherschaum aber nur als unteren Basisschaum ein, der die hochwertigeren Memory- oder Latexschäume unterstützt.
Matratzen mittlerer oder geringer Qualiät hingegen verlassen sich mehr Polyetherschaum für das ingesamte Liegegefühl und verwenden weniger oder gar keinen hochwertigen Memory- bzw. Viskoschaum.
Solche hochwertigen Oberschichten sind wichtig, da der Polyetherschaum nur sehr begrenzt anpassungsfähig ist.
Wie wird Polyetherschaum hergestellt?
Polyetherschaum besteht aus zwei chemischen Grundsubstanzen, nämlich Isocynat und Polyol. Diese zwei flüssigen Ausgangsstoffe werden zu einem Kettenmolekül verknüpft.
Dann wird Wasser als Treibmittel hinzugefügt, wodurch sich Kohlensäure bildet. Dieser wiederum treibt den Schaum auf – der sogenannte Aufschäumungsprozess beginnt.
Danach wird, im Gegensatz zum verwandten Kaltschaum, der Polyetherschaum durch Hitze ausgehärtet. Dieser Prozess ist für den Härtegrad des Schaums auschlaggebend.
Man spricht dann oft von der Stauchhärte oder Eindrückhärte des Schaums. Die Zellstruktur ist bei Polyetherschaum sehr gleichmäßig, ein weiterer Unterschied zu Kaltschaum.
Und wie sieht es mit der Qualität bei Polyetherschaum aus?
Innerhalb des Sortiments an Polyetherschäumen und Polyetherschaummatratzen zeigen sich große Abstufungen.
Kurz gefasst beruhen die Qualitätsunterschiede stets auf der Hochwertigkeit des Materials, der Sorgfalt während der Produktion und anschließend darauf,...
...wie gut der Polyetherschaum mit den anderen höherwertigen Schichten im Einklang steht (wie etwa Latex oder Visko).
Die wichtigsten Faktoren zu beachten sind also:
- Qualität und Menge der Grundsubstanzen, die verwendet werden und wie gut sie verarbeitet werden (ausschlaggebend für das Raumgewicht und die Stauchhärte).
- Wie genau die Erhitzung vollbracht wird (ausschlaggebend für die Stauchhärte).
- Wie gut der Schaum geschnitten und in der Matratze eingebaut wird.
- Die Gleichmäßigkeit und Reinheit dieser Schritte.
- Sehr entscheidend, vor allem für das endgültige Liegegefühl, ist dann wie gut der Polyetherschaum mit den anderen Schichten der Matratze zusammengesetzt wird.
Letzten Endes kann man die Qualität einer Matratze, die Polyetherschaum verwendet, nur durch längere Erfahrung und Testen feststellen. Das gleiche gilt für fast alle Matratzenarten.
Raumgewicht und Stauchhärte bei Polyetherschaum?
Nichtsdestotrotz ist ein Qualitätsfaktor bei Polyetherschaum und Schaummatratzen insgesamt recht einfach festzuhalten, nämlich das Raumgewicht (oft RG abgekürzt).
Das Raumgewicht gibt an, wie viele Kilogramm das Schaummaterial pro Kubikmeter wiegt, also wieviel Material darin steckt. Gewicht alleine reicht zu dieser Bestimmung nicht aus, da Schäume Hohlräume (Poren) einschließen.
Das Raumgewicht einer Schaumschicht in einer Matratze sollte in der Regel bei mindestens 35 kg/mᶾ liegen. Wir raten unseren Lesern höhere Werte (40+ kg/mᶾ) für den Polyetherschaum.
Denn prinzipiell gilt: Je höher das Raumgewicht, desto mehr Material wurde verwendet und desto formbeständiger, stabiler und langlebiger ist die Matratze.
Ein zweiter Faktor, der auschlaggebend für die Qualität jeder Schaummatratze ist, bezeichnet man als Stauchhärte. Sie beschreibt jene Kraft, die benötigt wird, um den Schaumstoff um 40% seiner ursprünglichen Dicke einzudrücken.
Die Stauchhärte ist daher ein Maßstab der Festigkeit bzw. Nachgiebigkeit des Schaumstoffs, also wie weich oder hart er ist.
Man liest desöfteren, dass die Stauchhärte zwingend vom Raumgewicht abhängt. Das ist nicht immer der Fall. Bei Styropor z.B. handelt es sich um einen harten Schaumstoff, dessen Raumgewicht aber natürlich sehr klein ist.
Bei Polyetherschaum kann man aber schon grundsätzlich davon ausgehen, dass die Matratze mit höherem Raumgewicht auch eine höhere Stauchhärte besitzt.
Der dritte wichtige Faktor in diesem Zusammenhang ist die Matratzenhöhe bzw. die Höhe der Polyetherschaumschicht.
So sind der Härtegrad und das Liegegefühl bei einer 15 cm hohen Matratze mit einem Raumgewicht von 35 kg/mᶾ anders als bei einer 25 cm hohen Matratze mit gleichem Raumgwicht.
Das hängt mit der Flächenspannung zusammen.
Hier geht’s zu unseren Bewertungen der derzeit führenden Matratzen, von denen viele Polyetherschaum als Material für den Basisschaum verwenden.
PS: Polyetherschaum wird auch desöfteren als Polyätherschaum bezeichnet. Da gibt es keinen Unterschied.
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